Die Wehrpflichtkrise von 1917 war eine politische und militärische Krise, die sich in Kanada gegen Ende des Ersten Weltkriegs ereignete. Da sich nicht genügend Freiwillige für den Krieg in Europa meldeten, setzte die konservative Bundesregierung von Premierminister Robert Borden im Jahr 1917 die Einführung der Wehrpflicht durch. Diese Maßnahme spaltete das Land in zwei fast unversöhnliche Lager. Während die englischsprachige Bevölkerungsmehrheit die Wehrpflicht unterstützte, stieß sie im französischsprachigen Teil des Landes aus verschiedenen Gründen auf einhellige Ablehnung. Militärisch gesehen hatte die Wehrpflicht nur geringe Bedeutung, da sie relativ spät eingeführt wurde und letztlich nur einige tausend Soldaten davon betroffen waren.